Schwarze Tränen

Musik für die Heilige Ursula

 

von der Hl. Hildegard von Bingen und aus der Kölner Erzdiözesan- und Dombibliothek

Elf schwarze Tropfen – in Köln spricht man von „Tränen“ – zieren seit dem 16. Jahrhundert das Kölner Stadtwappen und erinnern an die Heilige Ursula, die Tochter des Königs der Bretagne, Maurus.

 

Es gibt zahlreiche Variationen der Legende um die Hl. Ursula. Dem Kern der Geschichte nach soll Ursula mit elf Gefährtinnen auf Pilgerfahrt nach Rom unterwegs gewesen sein. Aus diesen elf Jungfrauen wurden dann im Laufe der Geschichte elftausend (vielleicht vor dem Hintergrund der Skelettfunde im benachbarten römischen Gräberfeld und dem im Mittelalter schwunghaften Reliquienhandel). Ihre Schiffsreise führte sie bis Basel, von wo aus sie zu Fuß nach Rom pilgerten. Auf der Rückfahrt wurden sie dann bei Köln von Hunnen unter Attila ermordet.

 

Die Kirche St. Ursula in Köln ist heute die älteste niederrheinische dreischiffige Emporenbasilika. Die Basilika wurde im Dezember 2004 nach über fünfjähriger Renovierung wieder eröffnet. Das im 15. Jahrhundert errichtete Marienschiff und der sogenannte Nonnenchor sind wieder zugänglich. Über die Jahre wurden alle Gebeine, die in und um Köln gefunden wurden (in der Regel römische Grabmäler, die üblicherweise an Straßen angelegt wurden), zu den elf jungfräulichen Gebeinen gelegt, und somit hat Köln das größte Gebeinhaus nördlich der Alpen.

 

Die im Mittelalter äußerst beliebte Legende hat natürlich vor allem im Rheinland musikalische Spuren hinterlassen, die wir in unserem Programm aufspüren, entdecken und realisieren. Als musikalische Quellen dienen uns hier ein Offizium des 13. Jahrhunderts aus der Kölner Erzdiözesan- und Dombibliothek, sowie die Ursula-Gesänge der Hildegard von Bingen.

 

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Besetzung:

Ars Choralis Coeln